Herausgegeben von Yves in Running · 5/11/2017 00:55:00
Der Mythos wird zur Realität: New York! Wow, die Vorfreude ist gigantisch! Eigentlich ein Marathon zur Krönung einer Läuferkarriere, doch bei mir soll's bereits beim sechten Mararthon der Fall sein. :) Hinflug findet am Freitag statt und wir gehen am gleichen Tag gleich die Startnummer holen. Samstag dann chillen mit dem Hop-on-hop-off Bus, Pasta und alles easy nehmen. Nicht ganz so einfach in einer so hecktischen Stadt.
Das Wetter... sehr ähnlich wie Berlin. Allerdings zu Beginn noch trocken. Um 4 Uhr, hätte der Wecker losgehen sollen, der versagt jedoch. :o Panik bricht dann eine halbe Stunde später aus, als ich die Zeit bemerke. Schnell schnell duschen, schnell schnell Hafermüesli futtern, schnell schnell anziehen und letzte Vorbereitungen treffen um um 5.30 bei der Public Library zu sein um einer der zahlreichen Busse zu erwischen, die zum Start auf Staten Island gehen. Alles bestens, bin wieder im Zeitplan. Ziemlich genau um 6 bin ich auf dem Startgelände, nun gilt es 3.45 Stunden zu warten...
Eine lange Zeit, die jedoch irgendwie schnell vergeht. Jedem geht es gleich, daher gilt es sich auszutauschen und zu freuen.
Ungleich zu anderen Marathon, gibt es keine lautstarke Musik, die einem aufpeitscht. Dafür wünschen unzählige freiwillige Helfer einem viel Erfolg. Die Emotionen schiessen so schon vor dem Start hoch. CNN gebe ich noch kurz ein Interview; wie auch bei den Ansprachen vom Bürgermeister, Rennveranstalter und Co, sind die Terroranschläge vor ein paar Tagen leider im Vordergrund.
Schliesslich geht's rund 45 min vor Start auf die Brücke - Pinkeln auf der Brücke strengstes verboten. Doch die ersten haltens nicht mehr lange aus und so wird fleissig uriniert. Doch bald ertönt die Nationalhynme und danach der Kanonenschuss. Ohne die Möglichkeit gehabt zu haben sich einzulaufen, geht's los Richtung Manhattan mit den Zwischenziele Brooklyn, Queens und Bronx. Zuschauer sind auf den Brücken nicht erlaubt. Daher sind die ersten 2 km eher ruhig. Zuerst geht's die Brücke rauf, d.h. nichts überstürtzen und Tempo tief halten. Zuerst mal aufwärmen. Runter geht's schon zügiger und das erste Bad in der Menschenmenge verspricht vieles, die Leute toben und feuern an, was das Zeugs hält. Wahnsinn! So fliegen die ersten KM an mir vorbei. Verpflegung gibt's alle Meilen, nach den ersten 3. D.h. nicht vergessen, wann's Zeit ist zum trinken und Gel. Passt alles. Um KM 16 entdecke ich ein Schweizer-Shirt vor mir vom London-Marathonausflug im Frühling. Ich brauche eine Weile, bis ich aufschliesse und "Tobi" auf die Schulter klopfe. Ein anderer Schweizer, der es eilig hat nach Central Parc zu kommen. Wir laufen von nun an zusammen. Beim Raufgehen nehme ich jedoch Tempo raus und schliesse anschliessend die Lücke wieder. Es läuft super, halb-Marathon in 90min. In der Zwischenzeit hat der Nieselregen zugenommen und es ist kalt. Trotzdem, weiter so. Die Brücken haben's aber in sich. Wieder Tempo etwas raus und wieder zu Tobi aufschliessen. Tobi verliert jedoch etwas an Tempo, nach einem kurzen Ansporn haftet er sich an meine Fersen. "The Wall"?! Nicht viel zu merken. Heute ist mein Tag! Der Magen meldet sich zwar zwischendurch, doch legt sich auch wieder. KM 37 geht's dem Central Parc entlang etwas hoch. Ich hab in der Zwischenzeit etwas Zeit verloren. Höchste Zeit diese aufzuholen, denn ich fühle mich gut. Die Zehen geben allerdings Krampferscheinungen, doch die halten sich in Grenzen. Doch beim Beschleunigen, dann plötzlich ernsthaftere Krampferscheinungen. Das darf doch nicht wahr sein! Tempo wieder etwas raus und hoffen, dass die Krämpfe nicht zunehmen. Ich hoffe vergebens und werde gezwungen eine Dehnpause einzulegen. Sofort kommt ein Polizist daher und fragt, ob ich medizinische Hilfe brauche. Nein, ich pack's und weiter geht's nach einer erneuten Dehnpause. So quäle ich mich weiter Richtung Ziel. Letzte Kurve, schon fast geschaft und schon wieder schnappt der rechte Oberschenkel zu ohne nachzulassen. :( Erneute Dehnpause und ein Freiwilliger, der sich erkundigt, ob ich medizinische Hilfe brauche. Nein, es sind verdammt nur noch rund 400m! Kein Schlussspurt, sondern ein Zielhumpeln nach 3.10 Stunden. Ich bin superhappy und trotz allem zufrieden. Ich hatte mir als Ziel genommen den Marathon ohne Zielzeit zu geniessen und das hab ich, es war der Hammer!!! Ein Riesenerlebnis, das nicht so schnell wieder vergessen wird.
Der Weg raus aus dem Zielgelände nimmt kein Ende, ich beginne zu frieren, doch es ist einfach nur super. Tobi sehe ich leider nichtmehr und kannihn zu seinen 3.06 nicht gratulieren. Nach 30-40min hab ich's endlich zu meiner treusten und liebsten Supporterin geschaft, bin happy. Wow, war das eben gerade der New York Marathon? Yes it was Baby.
New York Marathon
Berlin Marathon
Herausgegeben von Yves in Running · 24/9/2017 00:33:00
Es ist soweit, ein Jahr nach den fulminanten effektivent Start in "meine" Marathonwelt, ist es wieder soweit. Den Startplatz, hab ich über einen Wettbewerb gewonnen, was ziemlich cool ist. Die Bedingungen vor den Start sind allerdings alles andere als ideal: Stress in der Firma - ein längeres Projekt wird um einen Monat verschoben und muss zwingend am Wochenende nach Berlin live gehen und es gibt noch einiges zu tun. Die Wettervorhersagen sind unterschiedlich, von Regen und kalt bis zu optimale Temp und bewölkt.
Die Anreise am Samstag verläuft jedenfall problemlos. Als erstes die Startnummer holen und dann ab ins Hotel. Viel machen wir sonst wie gewohnt nicht vor Marathon: Die Inliner bestaunen und das war's dann auch schon mehr oder weniger.
Sonntag Tagwach gewohnt zu früher Stunde: 4 Uhr. Frühstück Haferflocken und eine Banane.
Bin bereit: 5/4 Stunden vorher am Start, ich treffe mich noch mit Sam und Joe vom TVU. Nach einem kurzen Einlaufen geht's an den Start. Elite-Läufer werden unter tosendem Applaus auf Grossleinwände vorgestellt. Dann ist es soweit, der Startschuss fällt. Die Ambitionene: PB pulverisieren (u2.50). Doch der Nieselregen und die eher kühlen 13° sind schnell ein Zeichen, dass dies noch nicht soweit ist. Ich drossle mein Tempo und ziele trotzdem die PB an. Es läuft gut, bis die ersten Magenkrämpfe wieder eintreten. Die lassen nicht nach und nehmen nach und nach zu und zwingen mich zum langsamer laufen. Sch... nicht schon wieder. Gegen Schluss gesellen sich Oberschenkelkrämpfe dazu. No fun und die PB ist weg. Trotzdem schaff ich's in 3.13 ins Ziel und bin den Umstänen entsprechend zufrieden. Trotzdem verkackt. :( Bei der letzten Kurve mit Sicht auf das Brandenburgertor kommt ein Riesenkrampf, welcher mich zur ungeplaneten Dehnpause zwingt, 300m vor dem Ziel, was für ein Frust. Doch ich schaff's über die Ziellinie. Hab's geschafft, einmal mehr. :)
Berlin Marathon
Wylandlauf - Andelfingen
Herausgegeben von Yves in Running · 17/6/2017 11:44:00
Die letzten ZKB Cup Rennen dieser Saison verliefen gut. Paris Marathon hat sich gesetzt. Erzielt wurden gute Zeiten und vertretbare Ränge: Flughafenlauf in 1.04h (Kat.rang: 9, Schnitt 3.50) bei grosser Hitze und Zumikerlauf in 42min (Kat.rang: 6, Schnitt 3.52).
Der Wylandlauf sollte also mein 4ter ZKB Lauf dieser Saison werden. Vor der Haustür zu starten ist natürlich Motivation pur, die Familie ist dabei, Sohnemann ist ebenfalls bei den Kids gelaufen. Die Themperatur ähnlich warm wie im Vorjahr. Der Lauf verläuft ziemlich optimal. Gute Einteilung der Kräfte, auch wenn gegen Schluss der Zweifel wieder aufkommt, wie lang ist der Lauf schon wieder? Waren's knapp 14km oder knapp 15? Im Vorjahr war ich mir auch schon nicht mehr so ganz sicher und war dann ganz erstaunt, dass der Lauf 1km "zu früh" fertig war. Bin hinter 2 weiteren Läufer platziert. 500m vor Ziel starte ich meinen Angriff. Es kommt keine Gegenwehr, komisch. Dann war's doch noch 1km... Bin leicht ausgepowert für den Schlusssprint und so liegen sie am Schluss doch vor mir. So komme ich mit knapp 2min Vorsprung im Vergleich zum letzten Jahr ins Ziel in 54min, Rang 5. Bin happy, super Resultat, auch wenn's letztes Jahr für diese Zeit ein Podestplatz drin gelegen wäre, passt alles. Gibt trotzdem noch ein 6-Pack als "Trostpreis". Never achieved before ist vorallem aber der Pace, trotz ein paar Höhemeter und viel Naturstrassen: 3.39! Puh, bin begeistert. Nächstes Wochenende am Bachtel wird's natürlich unmöglich sein diesen Pace zu erreichen - aber auch nicht das Ziel.
Wylandlauf - Andelfingen
GP Bärn - Die schönsten 10 Meilen der Welt - Han i gärn
Herausgegeben von Yves in Running · 13/5/2017 11:36:00
Einer meiner liebsten Rennen, der GP Bern. Superstimmung, tolle Strecke, viele Teilnehmer, alles Super. Meiner Meinung nach der schönste Lauf der Schweiz! (Als Berner wohl nicht allzu schwer zuzugeben. ;))
Ziel: PB und unter 4min Schnitt durchzukommen, je nach Wetter und Bedingungen an der Stundengrenze knabbern. Doch schon vor Start sieh ich ein, dass es keinen Sinn macht, zu warm und Paris liegt mir irgendwie immer noch in den Beinen. Also die zwei primäre Ziele weiter anpeilen und los gehts. Traditionsgemäss mit Dölf's Worte: "Freude herrscht". In der Tat, der Lauf verläuft gut, der Aargauerstalden gegen Schluss macht so wie immer Spass und Zieleinlauf: PB in 1.03h geschaft, Schnitt von 3.54 passt auch. Stellt sich nur noch die Frage, was wäre gewesen, wenn's 5° kühler und Paris nicht gewesen wären...?
GP Bärn - Die schönsten 10 Meilen der Welt - Han i gärn